Die Arbeit der Diakonie in der Wesermarsch geprägt

Karin Schelling-Carstens hat sich 35 Jahren für die Menschen in der Wesermarsch eingesetzt

Brake, 21.5.2021 - Karin Schelling-Carstens war das Gesicht der Diakonie in der Wesermarsch. Das betont Diakoniepfarrer Ingmar Hammann zur Verabschiedung der langjährigen Leiterin des Kreisdiakonischen Werkes in der Wesermarsch. 35-Jahre lang hat Karin Schelling-Carstens die Arbeit der Diakonie in der Wesermarsch geprägt.  Immer mit einer klaren Haltung: Den Menschen helfen. Und zwar in dem die Ursachen der Notlagen angegangen werden.

Im Mai 1986 kam die Sozialarbeiterin zum Kreisdiakonischen Werk in Brake. „Mein Vorstellungsgespräch hatte ich noch in einer 1,5-Zimmer-Wohnung“, erinnert sich Schelling-Carstens. Ihre Aufgaben waren von Anfang an vielfältig. Während sich der damalige Leiter des Kreisdiakonischen Werkes Wesermarsch Uwe Blechenberg auf die Suchtberatung konzentrierte, übernahm Schelling-Carstens die allgemeine Sozialberatung, die Begleitung der Kirchengemeinden und die Schuldnerberatung. Außerdem baute sie neben der Beratungsstelle in Brake die Außenstelle in Nordenham auf. 1992 übernahm Schelling-Carstens die Leitung des Kreisdiakonischen Werkes in der Wesermarsch. Nun ist für sie die Zeit gekommen, sich zu verabschieden und neue Schwerpunkte zu setzen.

Verschiedene Schwerpunkte kannte die 61-Jährige auch in ihrer Tätigkeit bei der Diakonie. „Karin Schelling-Carstens hat in den 35 Jahren ihrer Tätigkeit das Kreisdiakonische Werk geprägt, ausgebaut und seine wesentlichen Arbeitsfelder gegründet und mitbestimmt“, betont Diakonie-Vorstand Thomas Feld. Ob allgemeine Sozialberatung, Schuldnerberatung oder Seniorenarbeit oder die Diakonie-Läden, immer wieder entwickelte sie neue Ideen und Angebote. Zudem hat Schelling-Carstens sich in den vergangenen Jahren ganz besonders im Bereich der ambulanten Hospizarbeit engagiert. „Damit führte Schelling-Carstens die Tradition von Gemeindeschwestern fort, die in der Begleitung sterbender Menschen die Professionen der Krankenpflege, der sozialarbeiterischen Fürsorge und der Seelsorge vereinten. Denn das brauchen wir, wenn der Tod sich naht, Menschen, die unseren Körper in all seinen Bedürfnissen wahrnehmen und pflegen. Menschen, die für fürsorgliche Begleitung sorgen, von finanziellen Aspekten bis zur Begleitung in den schweren Stunden des Sterbens und Menschen, die ein offenes Ohr und hilfreiche Antworten für unsere geistlichen Nöte haben.“  Für ihr Engagement bekam Schelling-Carstens bereits 2016 das Goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung der Diakonie in Deutschland, verliehen.

Für Schelling-Carstens war es immer wichtig, dass die Menschen in der Wesermarsch wussten, bei der Diakonie wird geholfen. Und wenn sie und ihr Team nicht selbst helfen konnten, dann kannten sie über das große Netzwerk der Wohlfahrtsverbände in der Wesermarsch die richtigen Ansprechpartner. „Die Menschen konnten ohne Berührungsängste den Weg in die Beratung bei der Diakonie finden“, beschreibt es Diakoniepfarrer Ingmar Hamman, der auch Vorsitzender des Vorstands des Diakonischen Werkes in der Wesermarsch ist. „Die Diakonie als Hilfe der evangelischen Kirche wurde von ihr und ihrem engagierten Team gelebt.“ Schelling-Carstens war der Kontakt mit den Kirchengemeinden immer wichtig. Auch hier hat sie in den 35-Jahren ihrer Tätigkeit ein Netzwerk aufgebaut. Und eines betont die 61-Jährige ganz deutlich, ohne die sehr große Unterstützung durch die vielen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen (zeitweise bis zu 100), wäre die Arbeit in den vergangenen Jahren nicht möglich gewesen. „Dafür bedanke ich mich ganz herzlich.“

Karin Schelling-Carstens wurde in einem Gottesdienst an diesem Freitag, 21. Mai in Brake verabschiedet. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte es keine große Verabschiedung geben. Bis Mitte Juni wird sie das Kreisdiakonische Werk noch leiten. Zum 1. Juli wird die Nachfolgerin Marie Bücking die Leitung der Diakonie in der Wesermarsch übernehmen.

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